Das "Kleine" Piratenschiff
Wie aus einer Idee Wirklichkeit wurde
„Johannes, ich bekomme das Piratenschiff nicht ordentlich gemalt. Kannst du mir helfen?“ E. saß am Tisch und sah mich auf einem weißen Blatt Papier ein Piratenschiff mit vielen kleinen Details malen. Er schaute stets auf mein gemaltes Bild und versuchte die Details von meinem Bild auf sein vor sich liegendes Blatt zu übertragen. Schließlich fand er ein Detail, welches ich bei meinem Bild vergessen hatte. „Bei dir fehlt das Kletterseil zum Hinaufklettern auf den Ausguck. Kann ich das bei dir aufmalen?“ Ich willigte ein und ließ ihn malen. Mit einem Lächeln im Gesicht malte er das Detail auf mein Blatt. Stolz zeigte er mir sein Kletterseil und fragte: „Sieht das nicht toll aus?“ Ich stimmte ihm zu. Nach einer Weile fiel sein Blick auf die neue große Maltafel, an der viele Kinder auf ein überdimensionalen Blatt Papier malten. Er überlegte sehr lange und schließlich sagte er: „Boah, stell dir mal vor, wir malen auf einem solch großen Blatt Papier ein riesiges Piratenschiff!“ Ich lud ihn ein, mit mir zusammen ein neues riesiges Blatt zu nehmen und dort nur für ihn ein Piratenschiff zu malen. Wir warteten nicht lange und fingen umgehend an. Zuerst zeichnete ich den Rumpf des Schiffes und er übernahm das Kletterseil zum Erreichen des Ausgucks. Wir waren sehr vertieft in unser Projekt. Nach einiger Zeit fragte er mich, wie die Piraten nachts übers Meer segeln konnten, da sie ja kein Licht auf dem Schiff hatten. Ich erklärte ihm, dass die Dunkelheit mit Kerzen erhellt wurde. Die meisten Schiffe gingen bei Nacht vor Anker und warteten auf den hellen Tag. „Ja, und wenn sie nachts fahren würden, dann fahren sie vielleicht auf ein Riff und dann geht das Piratenschiff unter.“ Später ließen wir die anderen Kinder auch noch mit malen und so entstand ein gemeinsames Bild mit vielen Ideen und Details.