Erinnerungen teilen und Freude schenken
Unsere Auseinandersetzung mit dem Thema Leben und Sterben
Vor einigen Tagen ist bei einem Kind aus unserer Gruppe die Oma gestorben. Es war sehr traurig und hat dies auch den anderen Kindern mitgeteilt. Die Einzelgespräche der Kinder führten zu Gruppengesprächen und gemeinsamen Aktionen. Wir sprachen in Gesprächskreisen über Leben und Sterben, Gesundheit und Krankheit und warum alle Lebewesen irgendwann diese Welt verlassen. Der Redebedarf war groß und anhand von Büchern und weiteren Medien haben wir uns dieses Thema erschlossen. In der Erkenntnis, dass meistens zuerst die älteren Menschen von uns gehen, wollten die Kinder ihren Großeltern eine Freude bereiten. Gemeinsam überlegten wir, wie wir dies tun können. Und das Ergebnis war, dass die Kinder für ihre Omas und Opas Armbänder fertigten, um ihnen zu zeigen, wie froh sie sind, dass sie sie haben. Während wir an den Bändern arbeiteten, erzählte der Junge von seiner verstorbenen Oma. Er erwähnte, dass sie einen tollen Schokokuchen backen konnte, dass sie Blumen liebte und noch andere Dinge über sie. Es tat ihm sichtlich gut, über sie zu sprechen und nach und nach teilten auch andere Kinder Erinnerungen und Geschichten über ihre Großeltern mit der Gruppe. Es entwickelte sich eine sehr warme und unterstützende Atmosphäre, in der die Kinder einander zuhörten und Mitgefühl zeigten.
Forscherfragen/Bildungs-und Erfahrungsfelder: Welche Möglichkeiten zur Trauerbewältigung gibt es? Wer kann helfen, wenn die Traurigkeit zu mächtig wird? Wie kann die kindliche Resilienz gestärkt werden?