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Was brauchen Kinder?
Schwerin • Langer Unterricht schon in der ersten Klasse, Hausaufgaben, Verein oder Musikschule, dann zur Logopädie oder zum Kieferorthopäden – „schon Kinder zwischen sechs und zehn Jahren haben volle Terminkalender“, mahnt Kita gGmbH Geschäftsführerin Anke Preuß (Foto rund). Sie fragt: „Was brauchen Kinder?“
Hort klingt nach Spiel, Spaß und Freizeit – dennoch können die wahren Bedürfnisse der Kinder in der Realität oft nicht bedient werden, so die Überzeugung von Anke Preuß. Im hauspost-Interview lenkt sie den Blick aufs Wesentliche.
hauspost: Sie betreiben fünf Hort-Standorte in Schwerin. Worauf achten Sie dort?
Anke Preuß: Unsere Aufgabe ist es, Kindern eine Freizeitgestaltung zu ermöglichen, in der sie Selbstständigkeit, Selbstorganisation und Eigenverantwortung entwickeln können. Das tun unsere pädagogischem Fachkräfte voller Engagement. Wir bieten Kindern Räume zur freien Entfaltung und Gestaltung ihrer Zeit nach Schulschluss. Sie lernen, sich in Gruppen zu verhalten, Probleme selbstständig zu lösen und können in der Theorie auch zur Ruhe kommen und abschalten. Aber in der Praxis ist die Zeit dafür eindeutig zu knapp.
hauspost: Was ist denn anders als früher?
Anke Preuß: Vor 20 oder 30 Jahren war der überwiegende Teil des Nachmittags unstrukturiert – man ging raus, traf sich mit Freunden, erlebte Abenteuer. Heute sind die Tage oft in ein Korsett gezwängt. Schon Grundschule dauert lang. Dazu kommen Angebote, die nicht immer die Kinder selbst, sondern oft auch die Eltern für sie wählen. Vieles ist stark durchgetaktet. So bleibt vielen Kindern im Hort oft nur eine Stunde täglich für freies Spielen, Aktivitäten oder Ruhe nach Lust und Laune.
hauspost: Geht da ein Stück Kindheit verloren?
Anke Preuß: In jedem Fall werden Kinder sehr früh enormen Druck ausgesetzt – sie sollen sich einheitlich schulkompatibel verhalten, am besten den ganzen Tag lernen, um Leistungsansprüchen zu genügen. Ihre Herkunft, familiäre Situation und daraus resultierende Bedürfnisse haben in ihrem Alltag zu wenig Platz. Dabei sind freie Entscheidungen, Mitbestimmung, Zeit mit Freunden und Spielen ihrer Wahl, selbstgewählte Pausen und Zeit für Neugierde wesentlich für ihre Persönlichkeitsentwicklung.
hauspost: Was wünschen Sie sich?
Anke Preuß: Dass wir alle – Schule, Hort und Eltern – wieder vermehrt auf die Hauptakteure, die Kinder, schauen. Dass wir gemeinsam ihre Themen ernst nehmen. Kinder sollen Kinder sein dürfen und dafür brauchen sie Zeit und Raum, welcher nur ihnen gehört.
Text: maxpress/Pleger
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